St. Vincenz Hospital und Bildungszentrum feiern 50. Geburtstag

KHWE feiert Jubiläum 

mit einem Tag der offenen Tür am Sonntag, 7. Mai

Brakel. Neben dem Neubau des St. Vincenz Hospitals in der Danziger Straße im Jahr 1973 ist direkt nebenan eine Krankenpflegeschule für den Kreis Höxter als Pionierprojekt gegründet worden. Das Krankenhaus und das heutige Bildungszentrum der KHWE feiern in diesem Jahr bereits ihren 50. Geburtstag. Am Sonntag, 7. Mai, öffnen sie ihre Türen und geben Besuchern einen Einblick hinter die Kulissen.

In der Zeit von 11 bis 17 Uhr bieten die Mitarbeiter den Besuchern ein umfangreiches Programm.

Das St. Vincenz Hospital und das Bildungszentrum feiern 50. Geburtstag und öffnen am Sonntag, 7. Mai, ihre Türen für Besucher (von links): KHWE-Geschäftsführer Christian Jostes, Simon Schmale (Leiter Geschäftsbereich Krankenhaus und Standortleiter St. Vincenz Hospital), Helena Massmann (Teamleitung Ambulanz), Dr. Josef Nelles (Chefarzt der Klinik für Schmerzmedizin und Ärztlicher Leiter am St. Vincenz Hospital), Stefanie Schoppe (Schulleitung Bildungszentrum), Christian Bargatzky (Pflegedirektor) und Jessica Mewes (Leitung Therapiezentrum).

Checkups, Kraftanalyse und Fußballgolf

Dazu gehören neben Reanimationsschulungen auf der Intensivstation unter anderem Gesundheits-Checkups wie zum Beispiel eine Blutdruck- oder Blutzucker-Messung. Darüber hinaus stellt sich das Therapiezentrum vor und bietet unter anderem eine Kraftanalyse und Fußballgolf an. Auch werden Führungen durch den OP-Saal (nur bis 16 Uhr) angeboten. Die Klinik für Schmerzmedizin gibt Einblicke in verschiedene Entspannungsverfahren. Psychotherapieverfahren zum Kennenlernen (Kunst- und Gruppenpsychotherapie und konzentrative Bewegungstherapie) bietet die Klinik für Psychosomatik. Wer sich für die Aufbereitung von OP-Instrumenten und Medizintechnik interessiert, kann einen Blick hinter die Kulissen der Zentralen Sterilgutversorgungsabteilung werfen. Dort werden stündlich Führungen angeboten.

Konzerttaxi und Donut-Foodtruck

Neben Essen und Getränken aus der Cafeteria des Krankenhauses bietet der „Deezy-Donuts“-Foodtruck in seinem auffällig pinken Design Donuts und weitere Kaffeespezialitäten an. Um 15 Uhr rollt das GoodBeats-Konzerttaxi auf den Hof des St. Vincenz Hospitals und bietet Live-Musik mit einem unterhaltsamen Programm aus Pop/Rock/Funk und Soul – alles mit Akustik-Gitarre, Drums und zwei Stimmen. Die Instrumente und Stimmen sind mit Mikrofonen abgenommen und mit Boxen verstärkt. Das bietet ein Konzerterlebnis für jedes Publikum.

Die KHWE kennenlernen

Für Pflegekräfte bietet die KHWE ein Speed-Dating an, die Personalabteilung steht für Fragen zur Verfügung und informiert über die verschiedenen Jobs bei der KHWE. Das Bildungszentrum informiert über die Ausbildungsmöglichkeiten und gibt einen Einblick in das Projekt "Ausbildung mit Virtual Reality". Dort haben die Besucher die Möglichkeit, einmal selbst eine VR-Brille aufzusetzen und sich innerhalb weniger Sekunden im virtuellen Krankenhaus umzuschauen. Das Parken am Krankenhaus ist am Veranstaltungstag kostenfrei. Mehr Informationen zum Programm sind zu finden unter www.khwe.de/tdot2023.

Das Krankenhaus heute

Das St. Vincenz Hospital Brakel hat sich seit seiner Gründung zu einem modernen und leistungsstarken Krankenhaus-Standort entwickelt, sein guter Ruf geht weit über die Kreis- und Landesgrenze hinaus. Das Krankenhaus ist spezialisiert auf Orthopädie und Wirbelsäulenchirurgie, Rheumatologie, Schmerzmedizin und Psychosomatik. Die Klinik für Orthopädie, die sogar einen internationalen Ruf genießt, ist als Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung zertifiziert. Dort werden jährlich 1200 künstliche Gelenke eingesetzt.

Eine Zentrale Sterilgut Versorgungsabteilung (ZSVA) der KWE Service als Tochterunternehmen der KHWE sorgt für die hygienische Aufbereitung von OP-Besteck, chirurgischen Instrumenten und weiteren Medizinprodukten. Die ZSVA ist kürzlich für knapp eine Million Euro modernisiert und erweitert worden. Neben dem Krankenhaus, dem Bildungszentrum und der ZSVA ist auch die Zentralverwaltung der KHWE in Brakel angesiedelt.

Ursprung reicht zurück bis ins 13. Jahrhundert
Der Ursprung der Krankenhauses in Brakel reicht bis ins 13. Jahrhundert zurück. Bereits am 25. Dezember 1302 wurde der Altar des damaligen Heilig-Geist-Hospitals in Brakel von Bischof Otto von Paderborn geweiht. Urkundlich wird das Hospital erstmals in einer Schlichtungsurkunde vom 4. Juni 1304 erwähnt. Das Heilig-Geist-Hospital fand somit als erstes der vier Krankenhäuser der KHWE geschichtliche Erwähnung.

1849 wurde das St. Vincenz Hospital Brakel gegründet und bis 1973 am Ostheimer Tor betrieben. Dort befindet sich heute das St. Antonius Seniorenhaus.

1904 zog das Krankenhaus in einen Neubau nebenan, erbaut im Garten des damaligen Hospitals. Das Gebäude wurde anschließend mehrfach erweitert und modernisiert.1973 erfolgte der Umzug in das neu gebaute Krankenhaus am heutigen Standort an der Danziger Straße. Das damalige St. Vincenz Hospital verfügte über eine Röntgenabteilung, eine Innere und eine Chirurgische Abteilung mit jeweils 60 Betten, eine HNO-Belegabteilung mit fünf Betten und über eine Gynäkologische und geburtshilfliche Abteilung mit zwei Kreißsälen sowie 45 Betten und 18 Säuglingsbetten. 1976 wurde eine Fachabteilung für Orthopädie eingerichtet.

Feierlicher Spatenstich zum Krankenhausneubau am 5. Oktober 1970.

Das zehnjährigen Bestehen der Fachabteilung für Orthopädie wurde mit einem Festakt begangen. Der ehemalige Chefarzt Prof. Dr. Johannes Breitenfelder (Vorgänger des heutigen Chefarztes Prof. Dr. Rolf Haaker) führt Gäste durch den OP-Saal.

Ein Einblick in die Küche des St. Vincenz Hospitals in den 1970er Jahren. Inzwischen verfügt die KHWE über eine Zentralküche am Standort Steinheim.

Gäste aus Politik und Wirtschaft kommen zum zehnjährigen Bestehen des St. Vincenz Hospitals Brakel.

Von der Krankenpflegeschule zum Bildungszentrum

Im Jahr 1973 entschloss sich die Katholische Kirchengemeinde St. Michael Brakel, die Trägerschaft für eine zentrale Krankenpflegeschule zu übernehmen. Vorausgegangen waren Diskussionen in den verschiedenen Gremien im Kreis und der Krankenhausträger, wie dem schon damals vorherrschendem Mangel an Fachpersonal in den neu gebauten Krankenhäusern begegnet werden konnte.

Gleichzeitig war es auch eine Chance, in der ländlichen Region wie die des Kreises Höxter Plätze für eine qualifizierte Ausbildung zu schaffen. Also kam es zu einem, für die damalige Zeit sehr ungewöhnlichen, Kooperationsvertrag zwischen dem St. Vincenz Hospital Brakel, dem St. Josef Hospital in Bad Driburg und dem damaligen St. Nikolai Krankenhaus in Höxter. Der Anschluss des St. Rochus Krankenhauses in Steinheim erfolgte 1974 und der des damaligen St. Petri Hospitals in Warburg 1975.

Die Gründung einer zentralen Krankenpflegeschule, an dem sich alle Krankenhäuser im Kreis Höxter beteiligten, war für die damalige Zeit ein ungewöhnliches Experiment. Traditionell und durch das damalige Krankenpflegegesetz festgelegt, waren die Krankenpflegeschulen immer unmittelbar mit nur einem Krankenhaus verbunden. Dieses Experiment wurde zu einem Modell in NRW, das danach anderen Schulen als Vorbild diente. Zu Beginn war die Schule räumlich beengt in der Landwirtschaftsschule in Brakel untergebracht. 1978/1979 wurde mit Investorenmitteln des Landes NRW ein Neubau errichtet.

Nach den ersten 25 Jahren hatten 600 Krankenschwestern und Krankenpflegern ihre Ausbildung an der Schule erfolgreich beendet. Im Jahr 1981 kam das Fachseminar für Altenpflege hinzu. Die Schule war also schon damals ein wichtiger Faktor für die Versorgung der Menschen im Kreis Höxter, sowohl im stationären als auch im ambulanten Bereich.

Praxisnahe Ausbildung im Verbund

Die Pflegeausbildung hat sich in den vergangenen Jahren verändert, 2020 wurde sie grundlegend reformiert. Mit der sogenannten "generalistischen Pflegeausbildung“ wurden die bisherigen Pflegefachberufe in den Bereichen Altenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege und Gesundheits- und Kinderkrankenpflege zu einem gemeinsamen Berufsbild Pflegefachmann/-frau zusammengeführt. Das ermöglicht den Zugang zu unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern der Pflege – von der Akutpflege über den ambulanten Bereich bis zur stationären Langzeitpflege –, und gibt Auszubildenden die Zeit und Möglichkeit, Interessen und Vorlieben im Laufe der Ausbildung zu entwickeln. Frisch etabliert wurde das Angebot der Ausbildung zur Pflegefachassistenz in Teilzeit mit Start am 1. Oktober dieses Jahres.

Moderne Räume, Ausbildung digital


Inzwischen beginnen etwa 100 Schüler pro Jahr ihre Pflegeausbildung am Bildungszentrum. Demnach haben seit Gründung der Schule 2000 Menschen ihre Pflegeausbildung an der Schule absolviert. Das Bildungszentrum arbeitet sowohl mit den Seniorenhäusern und den Ambulanten Caritas Pflegestationen der KHWE als auch mit allen Krankenhaus-Standorten in Brakel, Höxter, Bad Driburg und Steinheim zusammen, das heißt mit insgesamt 25 Fachkliniken und Instituten. Dazu kommen Kooperationen mit Einrichtungen in der Akut- und Langzeitpflege sowie in der ambulanten Pflege aus dem Kreis Höxter und angrenzenden Regionen.

Erst vor zwei Jahren wurde das Bildungszentrum unter anderem mit einer finanziellen Förderung durch das Regionalentwicklungsprojekt EFRE der Europäischen Union um einen Neubau für 3,6 Millionen Euro erweitert und für optimale Rahmenbedingungen in der Pflegeausbildung innovativ ausgestattet. Moderne Räume und neue Medien sorgen zusätzlich für eine „Ausbildung digital“: Mit einem weiteren Projekt erhält Virtuelle Realität (VR) Einzug ins Klassenzimmer. Dazu wurden Pflegezimmer digitalisiert, in denen die Schüler sich mit speziellen Brillen virtuell bewegen können und Lerninhalte vermittelt bekommen. Ein großer Schwerpunkt des Bildungszentrums liegt auch auf den Fort- und Weiterbildungen, sowohl für Mitarbeiter aller Einrichtungen der KHWE als auch für Externe.

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