Mit Schnurrbärten für Männergesundheit

Aktion „Movember“: Mitarbeiter der KHWE machen sich stark für Vorsorgeuntersuchungen und Präventionen

Mit Schnurrbart ein Zeichen setzen: Alle Jahre wieder erlebt der Schnäuzer im November ein ganz besonderes Revival. Und das aus gutem Grund. Mit der Initiative „Movember“ machen Menschen weltweit auf das Bewusstsein für die Gesundheit von Männern aufmerksam und erinnern damit an die Bedeutung von Vorsorgeuntersuchungen. In diesem Jahr beteiligen sich auch Mitarbeiter der KHWE erstmalig an der Aktion.

Gemeinsam setzen sie ein Zeichen für die Prävention und Behandlung von Hoden- und Prostatakrebs, Psychische Gesundheit und Suizidprävention bei Männern. Der „Movember“, eine Kombination aus den Worten „moustache“ (Schnurrbart) und „November“, steht im Zeichen der männlichen Gesundheit. Dabei werden sie dazu ermutigt, sich einen Bart wachsen zu lassen. Wer das nicht möchte, hält sich einen Fake-Bart aus Stoff oder Pappe über den Mund. Das Geschlecht spielt dabei keine Rolle. Die „Movember Foundation“ hat diese Aktion vor genau 20 Jahren ins Leben gerufen.

"Männer sind Vorsorgemuffel. Weniger als 20 Prozent gehen regelmäßig zur Früherkennung. Eine Heilung ist aber umso besser möglich, je früher der Prostatakrebs erkannt wird“, sagt Dr. Hans-Jürgen Knopf, Chefarzt in der Klinik für Urologie und Kinderurologie am St. Ansgar Krankenhaus in Höxter. Er weist auf die Wichtigkeit der Prostata-Früherkennung hin. Diese Untersuchung wird Männern ab dem 45. Lebensjahr empfohlen. Dr. Knopf: „Ist jemand familiär vorbelastet ist, sollte die erste Untersuchung bereits mit dem 40. Lebensjahr erfolgen.“ Prostatakrebs ist nach Angaben des Robert-Koch-Instituts in Deutschland unter Männern die häufigste Krebserkrankung. Pro Jahr werden bundesweit mehr als 60.000 Neuerkrankungen diagnostiziert.

Der Chefarzt empfiehlt jedem Mann, beide Hoden regelmäßig auf Veränderungen abzutasten, am besten unter der Dusche oder in der Badewanne. „Alarmsignale sind tastbare, schmerzlose Verhärtungen, Schwellungen oder Schmerzen im Hodenbereich, ein Schweregefühl oder ein Ziehen in Hoden oder Leiste oder auch ein Anschwellen oder Schmerzhaftigkeit der Brustdrüsen“, ergänzt Dr. Hans-Jürgen Knopf und betont, dass Beschwerden dieser Art nicht gleich bedeuten, dass der Mann an einer Tumorerkrankung leidet. Dennoch sollten die Beschwerden ernst genommen und ein Urologe aufgesucht werden.

Der Fokus der Aktion „Movember“ liegt neben den Krebserkrankungen auch auf der Psychischen Gesundheit und Suizidprävention. „Nach meiner Erfahrung wollen es Männer häufig nicht wahrhaben, dass auch sie Depressionen bekommen können. Außerdem bitten sie ungern um Hilfe“, sagt Dr. Volker Knapczik, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am St. Josef Hospital in Bad Driburg. Eine der Hauptursachen für den Suizid sind Depressionen.

Vor allem der November ist für die Psyche des Menschen kein einfacher Monat. „Wir gedenken unseren Verstorbenen, die Tage sind kürzer, die Nächte länger. Unsere Aktivitäten im Freien bei niedrigen Temperaturen sind eingeschränkt, man kommt zur Ruhe, denkt nach, bilanziert das Jahr, versucht schon mal einen Blick auf das kommende zu werfen und kann leicht zu grübeln anfangen“, weist Dr. Knapczik auf mögliche Gefahren hin.  Wenn eine medizinisch definierte Depression vorliegt, müssen mehrere Symptome über längere Zeit vorliegen, zum Beispiel bedrückte Stimmung, fehlender Antrieb, Lust- und Mutlosigkeit, Konzentrations- und Merkfähigkeitsstörung, Freudlosigkeit oder Interessensverlust.

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